Transnova Ruf: Robot-Flexline-Konzept für Kompaktheit und Flexibilität

Die Beweglichkeit erlaubt es dem Roboter, mit einem smarten Multifunktionswerkzeug mehrere Aufgaben zu lösen.
Die Beweglichkeit erlaubt es dem Roboter, mit einem smarten Multifunktionswerkzeug mehrere Aufgaben zu lösen.

Bereits seit 20 Jahren setzt die Transnova Ruf Verpackungs- und Palettiertechnik GmbH, Ansbach, für die Realisierung von flexiblen Automatisierungslösungen konsequent auf Industrieroboter. Michael Ruf, seit zehn Jahren im Unternehmen, gibt Auskunft über weitere Entwicklungsschritte.

Transnova Ruf gehört heute in Europa zu den führenden Herstellern von roboterbasierten Lösungen für das End-of-Line-Packaging & -Palletizing. Das Robot-Flexline-Konzept von Transnova Ruf ermöglicht Best-in-Class-Lösungen in Sachen Flexibilität und Platzbedarf. Auf der Basis eines modularen Konzepts werden maßgeschneiderte Lösungen für Picking-, Packing- (Side- und Top-Loading) sowie Palletizing-Prozesse realisiert (Design-to-Order). Es lässt sich für kostengünstige Einplatzanlagen bis hin zu Zentralpalettiersystemen mit bis zu 30 Palettierplätzen in der Praxis anpassen.

Mit diesem einzigartigen Ansatz gehört Transnova Ruf zu den führenden Herstellern im End-of-Line-Packaging. Dies dokumentieren Referenzen aus der Food-, Pharma-, Personal-Care- und Non-Food-Industrie. Ein Interview mit Michael Ruf, der insbesondere für den Vertrieb verantwortlich ist.

Michael Ruf

Michael Ruf

pj: Herr Ruf, wo liegt aktuell der Schwerpunkt Ihrer Strategie?

Michael Ruf: Für unser Unternehmen steht ganz klar der Metatrend „Flexibilität“ im Fokus. Unsere Kunden in der abpackenden Industrie sehen sich mit zunehmender Geschwindigkeit und Intensität mit sich verändernden Konsumentenbedürfnissen konfrontiert. Die Variantenvielfalt bei Produkten und Verpackungen steigt an, die Lebenszyklen der Produkte gehen zurück. Dies erhöht enorm die Anforderungen an Produktions- und Verpackungsprozesse und natürlich an deren Automatisierung.

pj: Wie wirkt sich der Trend in Hinsicht auf die Verpackungsmaschinen aus?

Michael Ruf: Die Flexibilitätsanforderungen bei den Verpackungsmaschinen sind vielschichtig. Gefordert ist beispielsweise eine zunehmende Formatbereichsflexibilität bei Produkt- und Kartonabmessungen, wie etwa eine Sammelverpackung für Shelf-Ready-Kartons von zum Beispiel 150 x 50 x 50 Millimeter einerseits und Versandkartons für den Export von 600 x 520 x 400 Millimeter andererseits auf derselben Linie.

Natürlich soll dabei eine maximale Flexibilität bei der Konfiguration der Packschemen im Karton möglich sein (z. B. Facing stehend oder liegend), und zwar auf Knopfdruck ohne langwieriger Formatumrüstung der Maschine.

Höchste Flexibilität auf engstem Raum.

Höchste Flexibilität auf engstem Raum.

pj: Was ist an den Transnova RUF-Lösungen anders?

Michael Ruf: Transnova RUF setzt bei der Technologie schon seit 20 Jahren auf Industrieroboter und hat mit dem Robot-Flexline-Konzept heute einen Ansatz mit einem einzigartigen Lösungsraum für den Kunden zu bieten. Die Automatisierungsaufgabe wird dabei auf Basis eines Modulbaukastens und den breiten Einsatz von Robotern maßgeschneidert auf den Anwendungsfall hin konfiguriert. Die große Bewegungsflexibilität der Roboterarme, ausgestattet mit smarten Multi-Funktionswerkzeugen, erlauben so, die bereits erwähnten Anforderungen flexibel umzusetzen. Über automatische Wechselflansche an den Robotern lassen sich die Werkzeuge wechseln, und die Formatumstellzeiten können so auf zum Beispiel fünf Minuten reduziert werden.

Verpacken von Waffeln auf der Grundlage des Robot-Flexline-Konzepts.

Verpacken von Waffeln auf der Grundlage des Robot-Flexline-Konzepts.

pj: Welche Visionen hat man bei Transnova RUF?

Michael Ruf: Die Flexibilitätspotenziale werden durch Innovationen in der Automatisierungstechnologie hin weiter steigen und so neue Anwendungsmöglichkeiten erschließbar machen. Dies stellt quasi einen Kreislauf dar. Gerade die neuen Anforderungen in Industrie-4.0-Produktionssystemen machen dies deutlich. Vollvernetzte Wertschöpfungsketten mit dem Ziel der „Mass Customization“, das heißt Losgröße 1 in der Massenfertigung, stellen auch den automatisierten Verpackungsprozess vor enorme Herausforderungen.

pj: Können Sie ein konkretes Beispiel nennen?

Michael Ruf: Unsere Entwickler arbeiten aktuell an einem Projekt mit vollautomatischer Formatumstellzeit von fünf Sekunden. In diesem Projekt bestellt der Endkunde online eine neue Produkteinheit. Es wird dann vollautomatisch ein Fertigungsauftrag über diese Einheit erzeugt. Etwa 30 Minuten vor dem Verpacken dieser Einheit wird der passende Kartonzuschnitt aus dem Lager angefordert und Just-in-Sequence vollautomatisch der Verpackungsanlage zugeführt. Diese Flexibilität wäre vor wenigen Jahren noch utopisch gewesen. Heute ist es schon Realität.