Spezialverpackungen mit RFID-Technik sichern

Der Etikettenspender bringt bei Ruder Verpackungen nicht nur RFID-Etiketten auf, sondern verschließt Faltschachteln auch mit Klettverschlüssen. Er konnte direkt in die Faltschachtelklebemaschine integriert werden.
Der Etikettenspender bringt bei Ruder Verpackungen nicht nur RFID-Etiketten auf, sondern verschließt Faltschachteln auch mit Klettverschlüssen. Er konnte direkt in die Faltschachtelklebemaschine integriert werden.

Mithilfe sogenannter RFID-Tags lassen sich Produkte über die gesamte Lieferkette von ihrer Herstellung bis hin zum Endverbraucher verfolgen. Die Ruder Verpackungen GmbH aus Schwäbisch Gmünd bietet ihren Kunden Spezialverpackungen mit RFID-Etiketten an. Alpha Compact-Etikettenspender von Bluhm Systeme bringen die Tags auf die Faltschachteln auf.

Die Ruder Verpackungen GmbH ist ein innovativer und leistungsfähiger Anbieter für Verpackungslösungen aus Karton und Wellpappe. Im Jahr 1926 wurde das Unternehmen von Hans Ruder in Schwäbisch Gmünd gegründet. Damals war die Firma noch eine reine Druckerei. Aufgrund steigender Kundennachfrage entwickelte sich das Unternehmen in den 1970er-Jahren zum Produzenten hochwertiger Faltschachteln. Heute ist das von Otto Davis, dem Enkel des Betriebsgründers, in dritter Generation erfolgreich geführte Unternehmen ein Spezialist für die Herstellung und Veredelung hochwertiger und aufwendiger Verpackungen.

RFID-Technik optimiert Logistik und Handel

Zur Angebotspalette gehört inzwischen auch die Möglichkeit, Spezialverpackungen bereits werksseitig mit einem RFID-Etikett versehen zu lassen. RFID steht für Radio-Frequenz-Identifikation. Das ist eine Funktechnologie, mit der Daten berührungslos, ohne Sichtkontakt und auf größere Entfernung erkannt und ausgelesen werden können. Ein RFID-Etikett besteht aus einem kleinen Chip, der die Informationen trägt, und einer Antenne. Zusammen bilden sie den sogenannten Transponder. Über mobile oder fest installierte Empfängerantennen können die Informationen innerhalb kürzester Zeit ausgelesen werden. So lassen sich mit Hilfe von RFID Prozesse in der Logistik und im Handel optimieren, fehlende Artikel früher entdecken und Bestandslücken schließen. Susanne Witzany, Produktentwicklerin bei Ruder Verpackungen, erklärt: „Unsere Kunden wünschen sich RFID-Tags an den Spezialverpackungen, um ihre Produkte entweder vor Diebstahl zu schützen oder entlang der gesamten Lieferkette rückverfolgen zu können.“

Einige Kunden von Ruder Verpackungen fordern RFID-Tags an den Spezialverpackungen, damit sie ihre Produkte entlang der gesamten Lieferkette rückverfolgen können. (Bild: Bluhm)

Einige Kunden von Ruder Verpackungen fordern RFID-Tags an den Spezialverpackungen, damit sie ihre Produkte entlang der gesamten Lieferkette rückverfolgen können. (Bild: Bluhm)

Bei Ruder Verpackungen sind die in den Etiketten sitzenden RFID-Chips noch unbeschrieben und können von Kundenseite mit beliebigen Informationen bespielt werden. Um die Etiketten automatisiert und präzise auf die Schachteln aufzubringen, setzt der Verpackungsspezialist einen Etikettenspender aus dem Portfolio des Kennzeichnungsanbieters Bluhm Systeme GmbH aus Rheinbreitbach ein. Susanne Witzany erinnert sich, sich hierfür eine möglichst vielseitige Anlage gewünscht zu haben: „Neben dem präzisen Aufbringen von RFID-Etiketten sollte der Etikettenspender zum Beispiel auch in der Lage sein, Faltschachteln mit Klettverschlüssen zu verschließen. Und da wir ihn direkt in die Faltschachtelklebemaschine integrieren wollten, durfte er gleichzeitig nicht allzu groß sein.“

RFID- und andere Etiketten applizieren

Die Experten von Bluhm Systeme empfahlen daher den Alpha Compact Etikettenspender. Er erreicht hinsichtlich der gewünschten Positioniergenauigkeit Werte von +/– 0,8 Millimetern. Die Anlage kann nicht nur RFID-Etiketten aufbringen, sondern auch Klettverschlüsse, größere Sicherheitsetiketten zur Diebstahlsicherung sowie viele andere Etikettenvarianten. Bei Ruder Verpackungen „wischt“ der Alpha Compact die RFID-Etiketten im sogenannten Wipe-on-Verfahren auf die Produktoberfläche auf. Für den Fall, dass die Faltschachteln nicht berührt werden dürfen, lässt sich eine alternative Applikatoreinheit montieren. Sogar Vorder- und Rückseite derselben Verpackung kann das Gerät ganz alleine etikettieren, sofern zuvor ein 90-Grad-Drehapplikator montiert wurde.

Der Etikettierer bringt die Etiketten schonend im sogenannten Wipe-on-Verfahren auf die Faltschachteloberfläche auf. (Bild: Bluhm)

Der Etikettierer bringt die Etiketten schonend im sogenannten Wipe-on-Verfahren auf die Faltschachteloberfläche auf. (Bild: Bluhm)

Der kompakt gebaute Alpha Compact sitzt bei Ruder Verpackungen zwar direkt in der Faltschachtelklebemaschine, dank seines großen Displays kann er jedoch trotzdem besonders bequem bedient werden. Direkt am Display lassen sich bis zu neun Etikettenkonfigurationen abspeichern und auf Knopfdruck auswählen. Alternativ kann ein Panel angeschlossen werden, auf dem sich eine bestimmte Konfiguration „fixieren“ und somit vor unbeabsichtigtem Verstellen schützen lässt. Alle Steuer- und Regelelemente sind direkt im Druckgussgehäuse integriert.

Atemberaubende Etikettiergeschwindigkeiten

Alpha Compact-Geräte werden schon seit den 1980er-Jahren entwickelt. Sie zeichnen sich durch Robustheit und Langlebigkeit aus, denn manche von ihnen sind bereits seit 30 Jahren im Einsatz. Je nach Ausführung sind die Spender in der Lage, atemberaubende 18 Etiketten pro Sekunde (bis zu 1.100 Etiketten pro Minute) aufzuspenden. Das Förderband darf sich dabei in einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Metern pro Minute bewegen (1,6 Meter pro Sekunde). Bei Ruder Verpackungen gibt die Faltschachtelklebemaschine die Etikettiergeschwindigkeit vor. Susanne Witzany freut sich: „Unser Förderband bewegt sich hier mit weniger als einem Meter pro Sekunde fort. Da ist für den Alpha Compact also noch viel Luft nach oben.“