Schütz: Trendsetter bei Transportverpackungen

Sichere Verpackungen mit maximaler Sauberkeit und Prozesssicherheit für die verschiedensten Füllgüter.
Sichere Verpackungen mit maximaler Sauberkeit und Prozesssicherheit für die verschiedensten Füllgüter.

Die Produkte der Schütz GmbH & Co. KGaA, Selters, stehen für höchste Sicherheit, global einheitliche Qualität und Nachhaltigkeit. Regelmäßig zu den wichtigen Messen stellt das Unternehmen  besondere Neuheiten vor. Aktuelle Beispiele: die Foodcert Linie, der Ecobulk HX, der Impeller und zur FachPack 2016 der Recobulk. Wie punkten diese Innovationen in der Praxis?

Der Unternehmensbereich Schütz Packaging Systems vereint unter seinem Dach alle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Entwicklung und Produktion von IBCs (Intermediate Bulk Container), Kunststoff- und Stahlfässern. Das Gesamtkonzept für Verpackungen und Transport beinhaltet auch den umweltfreundlichen Schütz-Ticket-Service zur Rückholung und Rekonditionierung entleerter Container.

Wir haben Veit Enders, Business Unit Manager EMEA bei Schütz, zur Marktentwicklung und zur Resonanz auf die aktuellen Verpackungslösungen befragt.

Veit Enders

Veit Enders

pj: Herr Enders, mit dem Ecobulk hat Schütz das weltweit meistverwendete IBC-System entwickelt. Welche Vorteile sind ausschlaggebend für diese Erfolgsgeschichte?

Veit Enders: Der modulare Aufbau ist die Basis für den globalen Erfolg. Je nach Füllprodukt und Anforderung innerhalb der Supply Chain können die einzelnen Komponenten des Containers individuell angepasst werden: von der Palette über den Innenbehälter bis zu den Armaturen. Diverses Zubehör wie zum Beispiel der Schütz Impeller, ein Einwegrührer für hochviskose Medien, erweitern das Spektrum der Anwendungen. Ein weiterer Vorteil ist die Mehrwegfähigkeit, die durch den modularen Aufbau erst ermöglicht wird. Entleerte Container holen wir rund um den Globus durch den Schütz-Ticket-Service wieder ab und bringen diese rekonditioniert mit ausgetauschten Originalteilen wieder in Umlauf.

Die entnommenen Kunststoffkomponenten werden intern recycelt und fließen komplett zurück in den Kreislauf, beispielsweise als IBC-Kunststoffpaletten. Produktion und Wiederaufbereitung erfolgen weltweit unter Einhaltung der höchsten einheitlichen Umwelt- und Sicherheitsstandards sowie Qualitätsmanagementvorgaben. Unsere Verpackungen sind somit global einsetzbar und hundertprozentig kompatibel. Genau das ist für unsere Kunden entscheidend. Durch die zunehmende Globalisierung bedienen einige von ihnen schließlich zahlreiche Märkte auf allen Kontinenten über weit verzweigte, komplexe Lieferketten.

pj: Wo kommt der Ecobulk überall zum Einsatz?

Veit Enders: Konstante Weiterentwicklung tragen zur Spezialisierung des Ecobulk bei und machen ihn für die unterschiedlichen Branchen von Lebensmittel, Pharma, Kosmetik, Chemie über Farben und Lacke bis hin zu Automotive besonders attraktiv. So eignet sich z. B. der Ecobulk HX bestens für die hochwertigen, zähflüssigen Lacke, die in der Automobilbranche erforderlich sind. Die konische Form des Containers mit schrägem Unterboden, geschlossenem, formstabilem Stützkissen, optimierter Auslaufgeometrie und tiefliegender Armatur ermöglicht auch bei hochviskosen Füllgütern eine Restentleerbarkeit von unter 0,3 Litern.

Eine echte Alternative für Reifung und Lagerung des Rebensafts: der Wine-Store-Age IBC.

Eine echte Alternative für Reifung und Lagerung des Rebensafts: der Wine-Store-Age IBC.

Ein noch relativ neues Einsatzgebiet, zumindest in Europa, ist die Nutzung zur Weinreifung. Eine erfolgreiche Testreihe gemeinsam mit dem Australian Wine Research Institute und einem dortigen Weinbaubetrieb hat ergeben, dass unser Ecobulk MX – ausgestattet mit EVOH-Sperrschicht als Permeationsschutz – nicht nur zum Transport und zur Lagerung von Wein sehr gut geeignet ist, sondern auch zur Reifung in Premiumqualität. Im Gegensatz zur Lebensmittelindustrie steht der Einsatz des IBCs in den zahlreichen Weinbauregionen rund um den Erdball generell aber noch in den Startlöchern.

pj: Welches Gesamt-Konzept steht hinter dem neuen Markennamen Recobulk?

Veit Enders: Ecobulk steht bereits seit Jahrzehnten für hervorragende Qualität, Produktperformance und Zuverlässigkeit bei neu produzierten IBCs. Wir haben unsere rekonditionierten IBCs in den letzten Jahren konsequent optimiert, so dass wir inzwischen auch bei diesen Verpackungen einen global einheitlichen Standard gewährleisten können. Mit Recobulk hat Schütz diesem Reko-Standard einen eigenständigen Markennamen gegeben. Das bedeutet für unsere Kunden: Egal, ob sie einen Ecobulk oder Recobulk einsetzen – sogar im Mix – sie profitieren immer von der identischen Originalqualität und höchsten Sicherheit ohne jegliche Einschränkung, inklusive UN-Zulassung. Denn beide Produkte verfügen über die gleichen Spezifikationen und sind daher hundertprozentig kompatibel.

pj: Wie ist die bisherige Resonanz bei Kunden und Interessenten?

Veit Enders: Sehr positiv! Unsere Kunden können die Vorteile im Hinblick auf Flexibilität, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit nachvollziehen. Außerdem unterstützt sie dieses System bei der Verbesserung der eigenen Öko-Bilanz und somit auch bei der Dokumentation und Kommunikation der Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen. Denn: Jeder der wiederaufbereiteten IBCs spart bei der Herstellung im Vergleich zu einem neuen IBC etwa 100 kg CO2-Emissionen.

Ein Kreislaufsystem, das wertvolle Ressourcen spart.

Ein Kreislaufsystem, das wertvolle Ressourcen spart.

pj: Ihr Unternehmen hat umfangreiche Präventivmaßnahmen realisiert und bietet auch einen Premiumstandard für Lebensmittelverpackungen an, der nach FSSC 22000 zertifiziert ist. Er steht nicht nur für volle Materialkonformität, sondern gibt auch die nötige Sicherheit in Hinblick auf Produktionsprozesse und Produkteigenschaften. Konnte sich der Foodcert-IBC in der Praxis einen Platz erobern?

Veit Enders: Absolut! In den vergangenen Jahren wurden die gesetzlichen Anforderungen an Lebensmitteltransportverpackungen weltweit drastisch erhöht. Es ist definitiv nicht mehr ausreichend, sich ausschließlich auf die Materialverträglichkeit zu konzentrieren. Die globalen Big Player im Food-Bereich haben auch ihre eigenen Ansprüche stark erhöht, teilweise sogar weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Viele sind selbst nach der Industrienorm FSSC 22000 zertifiziert und verlangen auch die entsprechend zertifizierten Verpackungen für ihre Produkte.

Diesem Bedarf kommen wir mit unseren Foodcert-IBCs und Fässern nach. Sie sind nicht nur konform mit allen gesetzlichen Richtlinien, sondern berücksichtigen zusätzliche Faktoren zur Risikominimierung. Eine Transport- und Lagerverpackung kann schließlich die Qualität, die Haltbarkeit sowie die Sicherheit von Lebensmitteln über die gesamte Supply Chain hinweg beeinflussen und letztendlich auch bewahren oder gar verbessern. Unsere Kunden und deren Kunden möchten diesbezüglich keine Risiken eingehen und können sich hier auf unseren gehobenen Standard verlassen.

Bei der Markteinführung wurden wir oft gefragt, warum die Kunden nun dieses neue Produkt einsetzen sollten. Dies betraf auch Cleancert, die alternative Linie für hochsensible Füllgüter der industriellen Anwendung. Inzwischen sind die technischen und gesetzlichen Anforderungen der Märkte bereits so gestiegen, dass sich diese Frage für die meisten Kunden gar nicht mehr stellt.

pj: Welche Ergebnisse für das Unternehmen haben Sie gerade von der FachPack mitgebracht?

Veit Enders: Neben unseren Standardverpackungen, die wir selbstverständlich immer weiter optimieren, liegt der Fokus unserer Kunden auf der Spezialisierung im Zusammenhang mit den eigenen Produkten. Die Palette der Füllgüter wird immer größer und damit steigen auch die Anforderungen an deren Verpackungen kontinuierlich. Daher spielen Themen wie lückenlose Rückverfolgbarkeit bis auf Materialbasis und Einzelkomponenten, Reinheit, Sauberkeit, Permeations-und Sauerstoffbarrieren, Konformität sowie Einsetzbarkeit eine immer größere Rolle. Daran orientieren wir uns konsequent bei der Entwickelung neuer Verpackungen oder Einzelkomponenten.

pj: Schütz setzt immer wieder Trends. Wie beeinflusst der Markt Ihre aktuellen Projekte?

Veit Enders: Unsere Kunden erwarten, dass wir Entwicklungen im Markt früh erkennen, mitgestalten und überzeugende Lösungen bieten. Unsere Foodcert-Linie ist ein passendes Beispiel. Eine DLG-Studie aus dem letzten Jahr zeigt beispielsweise, dass Konsumenten, für die Transparenz und Hintergrundwissen über Lebensmittel im Fokus stehen, auch ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis aufweisen.

Produzenten müssen darauf natürlich auch reagieren. Mit der FSSC-Zertifizierung tragen die Verpackungen solchen Erwartungen von Verbrauchern und Herstellern Rechnung. Die sukzessive Auditierung unserer Werke weltweit hat zwei Jahre gedauert. Auf diesem Niveau haben wir uns jedoch nicht ausgeruht. Mit den neuen Premiumverpackungen haben wir einen eigenen Standard entwickelt, der sogar die Vorgaben dieser Industrienorm noch übertrifft.

pj: Die Zeit bis zum nächsten Branchen-Highlight ist nur kurz: Was dürfen Ihre Kunden zur interpack 2017 erwarten?

Veit Enders: Weitere Highlights für effektive Anwendungen im täglichen Umgang. Wir arbeiten an Projekten, die entsprechend den von uns fortlaufend identifizierten individuellen Anforderungen und Anregungen unserer Kunden noch mehr spezialisiert sind. Selbstverständlich kommt Schütz zur Weltleitmesse der gesamten Verpackungsindustrie wie immer mit zahlreichen Innovationen. Wir freuen uns schon auf diese Messe!